parrotta



Johannes Lotz

Flucht durch L.
Stuttgart: 19. November 2010 - 22. Januar 2011

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Johannes Lotz »Flucht durch L.«
Johannes Lotz lässt in seinen Gemälden auf Leinwand und Holztüren Bildwelten entstehen, die bevölkert sind von bizarren Figuren auf verschlungenen Wegen zu seltsamen Orten. Sie scheinen mal mehr und mal weniger in vertraute Märchen zu führen, deren Geschichten jedoch durch die Zerstücklung der Narration und formale Uneinheitlichkeit gebrochen sind und damit verschlüsselt bleiben. Ähnlich wie Märchen auf eine bedrohliche und schwer zu ergründende Welt verweisen, führen Lotz` Arbeiten in brüchige und ambivalente Lebensräume, die hintergründig auch gesellschaftliche Mechanismen reflektieren. Nicht nur die Thematik der Bildwelten, sondern auch deren malerischer Prozess erinnert an Vorgehensweisen, die uns aus Literatur und Malerei mitunter aus dem Kreis der Surrealisten bekannt sind. Allen voran prägte André Breton die Écriture automatique, welche Texte und Bilder anstrebte, die ohne jede Kontrolle der Vernunft entstehen sollten. Vergleichbar bedient sich Lotz der Kraft psychischer Prozesse, mit der er die kontrollierende Realitätswahrnehmung des Bewusstseins teilweise bricht und das Ergebnis in seinen Gemälden bannt und ausformt.
Die Ausstellung »Flucht durch L.« wird bestimmt von einer großformatigen Hauptgruppe, die überwiegend in einem atmosphärischen Dunkel liegt, in das immer wieder ein zwielichtiges bis feierliches Leuchten oder Flackern einbricht. Obwohl das Bezugssystem der Figuren hierin unbestimmt bleibt, ist es ganz so, als betrete man mit ihnen einen Zeremonienraum, dessen weihevolle Atmosphäre das Hinübergleiten in eine andere Wirklichkeit erleichtert.
Johannes Lotz (*1975) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Mainz bei Friedemann Hahn und in München bei Gertraud Schottenloher. Nach verschiedenen Einzelausstellungen, u.a. in der Galerie Michael Janssen in Berlin und Köln und im Künstlerhaus Saarbrücken, widmet ihm die Galerie Parrotta bereits zum zweiten Mal eine Ausstellung. Die Ausstellung wird begleitet von einem Künstlerbuch, das im Textem Verlag / Hamburg erscheint und zum Preis von zwanzig Euro bezogen werden kann. (C) Galerie Parrotta Contemporary Art Stuttgart/Berlin.
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Johannes Lotz »Flucht durch L.« (“Escape through L.”)
In his paintings on canvas and wooden doors, Johannes Lotz creates pictorial worlds populated by bizarre characters who are on their way to weird places on labyrinthine paths. Sometimes to a greater, sometimes to a lesser extent, they seem to be leading towards familiar fairy tales, whose stories, however, were broken by the narration’s fragmentation and a formal inconsistency and thus remain encrypted. Like the fairy tales bearing references to threatening worlds one can hardly fathom, Lotz’ pieces have a similar way of leading to fragile and ambivalent habitats that can also offer a profound reflexion on social mechanisms. Not only the topic of pictorial worlds but also their process of painting is reminiscent of procedures that we know from literature and paintings – among others from the circle of Surrealists. André Breton first and foremost coined the Écriture automatique, which strived for texts and pictures created without any control through reason. In a comparable manner, Lotz uses the power of physical processes with which he partly breaks the controlling perception of reality of the consciousness and then captures and forms the result in his paintings. The exhibition »Flucht durch L.« is dominated by a large-sized main group located predominantly in an atmospheric darkness which is frequently broken by a glow or flickering ranging from dubious to solemn. Although the characters’ frame of reference herein remains undefined it almost seems like the viewer joins them in entering a ceremonial chamber, in which the solemn atmosphere eases the glide into another reality.
Johannes Lotz (*1975) studied at the Akademie der bildenden Künste in Mainz, Germany, with Friedemann Hahn as well as in Munich with Gertraud Schottenloher. After several solo exhibitions, among others at Galerie Michael Janssen in Berlin and Cologne as well as Künstlerhaus Saarbrücken, the Galerie Parrotta dedicates a second exhibition to Lotz. The exhibition is accompanied by an artist book published by Textem Verlag / Hamburg, available at the price of 20 euros. (C) Galerie Parrotta Contemporary Art Stuttgart/Berlin.