parrotta

 

Victor Kégli
Ich wollte
Stuttgart: 23. Mai – 28. Juni 2008

Unter dem Titel »Ich wollte« zeigt die Galerie Parrotta in Stuttgart nahezu eine Gesamtschau der unvollendet gebliebenen Arbeiten des in Karlsruhe und Stuttgart ausgebildeten, heute in Berlin lebenden Bildhauers und Konzeptkünstlers Victor Kégli (*1964).

Innerhalb der Konzeptkunst gehört die Gestaltwerdung nicht zur Konsequenz eines künstlerischen Werks, häufig wird dieses in seinem Verständnis eines materiell Realisierten sogar negiert. Zur Formulierung von künstlerischen Ideen und Vorhaben benötigt es Konzepte, die Prozesse entweder belegen oder auch nur anstoßen, während sich die daraus folgenden Ergebnisse zumeist einer Dokumentation entziehen, weil sie sich allein im Kopf abspielen. Vor diesem Hintergrund unternimmt die Ausstellung Viktor Kéglis den Versuch, die aufwendigen doch gescheiterten Arbeiten in der Rückschau in ihren historischen Bezügen neu zu kontextualisieren und zu repräsentieren. Ton- und Videoaufnahmen, in denen Kégli selbst über seine Projekte spricht, erwecken die oftmals geringe Anzahl historischer Zeugnisse zum Leben. Die künstlerische Absicht wird innerhalb der Erzählungen zum eigentlichen Gegenstand der Reflexion und erweist sich als wesentliche Größe. Der Entstehungsprozess der Projekte ist begleitet von einer Vielzahl an Begegnungen und Konversationen, welche ebenjenen Prozess und die Ausformulierung des Werkes selbst fortwährend beeinflussen und die Formwerdung letztlich scheitern lassen.

»Ein Kampfflugzeug kriegen Sie, und wenn Sie einen Sprengmeister hinstellen, der genau in dem Moment, in dem das Flugzeug drüberfliegt, am Boden eine Ladung zündet, merkt kein Mensch den Unterschied.« – Ein Offizier der deutschen Luftwaffe im Gespräch mit Victor Kégli.

Victor Kégli »I wanted« (engl.)

The Gallery Parrotta in Stuttgart is showing »I wanted«, a near-complete review of Victor Kégli’s unfinished works. Victor Kégli was born in 1964, has studied in Karlsruhe and Stuttgart and is living in Berlin.

In conceptual art, manifestation is not a necessary consequence of an artistic work; very often the idea of an actual materialization is even denied. In order to formulate ideas and intentions, an artist needs conceptions that can either prove or simply initiate the process. The subsequent results usually escape documentation, since they merely take place in somebody’s head. Keeping this in mind, Victor Kégli’s exhibition is trying to represent and to contextualize his elaborate but yet stranded works against a new historic background. Victor Kégli has made sound recordings and video tapes in which he speaks about his projects, and which call the few pieces of historic evidence into being. The artistic intention becomes the actual item of reflection within the narration and proves to be an essential factor. The process of formation is accompanied by a vast number of encounters and conversations that permanently influence this process and finally cause the failure of the work’s very own formation.

»You can have a fighter jet, and if you position a blaster on the ground who is igniting a bomb exactly when the jet is flying over him, nobody will be able to tell the difference.« – an officer of the German airforce in a dialogue with Victor Kégli.